Ferienpass-Aktion „Malen mit Licht“

„Könntest du dir vorstellen, eine Ferienpass-Aktion anzubieten?“ Bei so einer Frage muss ich nicht lange überlegen. Klar mache ich das. Aber dann kommt man doch ins Grübeln: Was mache ich mit acht Kindern…

Graue Theorie ist für 10 Jährige schon ziemlich trocken…rausgehen wäre eine Option, aber wer weiß, wie das Wetter wird…und acht Kameras habe ich nun auch nicht am Start…

Dann erinnerte ich mich an meine Teeny-Zeit ( hui, schon lange her ;)) und wie ich Freundinnen im Keller nur im Kerzenlicht mit meiner treuen Canon AE1 fotografiert habe. Geht; man brauchte aber eine geduldige Freundin, denn sie musste einige Sekunden völlig still halten. Besonders witzig wurde es, wenn sie sich dann eben doch bewegt hat. Das stellte man aber immer erst fest, wenn der Film entwickelt war. Gute alte analoge Zeit 😉

Die Ergebnisse sieht man inzwischen direkt und so wird es auch für Kinder interessant, denn das Erfolgserlebnis ist unmittelbar. Also alles vorbereitet, Anmeldungen angenommen und breite LED Taschenlampen und diverse Versionen von Knicklichtern geshoppt.

Dann kam der Aktionstag. Klar eine kurze Einweisung musste sein, denn am Ende möchte ich, dass die Kids, falls passendes Equipment zu Hause vorhanden ist, alles selber nachmachen können.

Für die Technik-Interessierten: schwarzer Unter-und Hintergrund, schwarze Kleidung, Langzeitbelichtung mit 6 ganzen Sekunden, bei einer Blendöffnung je nach Lichtquelle von f/6,3 bis f/22 und einer Empfindlichkeit von ISO 1250.

Nachmachen erwünscht 😉

Nach anfänglichen, zaghaften Versuchen entstanden die ersten eigenen Ideen und das war für mich  ein mega spannender Moment. Denn es war für mich das Signal, mich zurück zu ziehen. Klar ich half, wenn ich gebraucht wurde, aber ich konnte eben auch beobachten, wie die Kinder an ihren selbst gestellten Aufgaben wuchsen. 

Man konnte förmlich dabei zusehen, wie ihnen ein Licht aufging. Und der Satz „Ich will jetzt!“ ist so oft gefallen, ich konnte gar nicht mitzählen. Da gab es diejenigen, die einfach ausprobiert haben und Glücklich mit dem Ergebnis waren. Aber auch die, die auf ein konkretes Ergebnis hingearbeitet haben und erst nach einigen Versuchen zufrieden waren.

Und es war auch nicht Einfach. Z.B einen Smiley so zu zeichnen, dass er innerhalb von 6 Sekunden fertig ist. Außerdem ist die Linie nicht durchgängig und die Lampe musste zwischendurch mit der Hand abgedeckt werden. Von der Positionierung auf der Schärfeebene mal ganz zu schweigen. So etwas fordert Konzentration und räumliches Vorstellungsvermögen, zudem noch spiegelverkehrt; die kleinen Köpfe haben hier großes geleistet.

Vieles baute aufeinander auf, quasi durch Ausprobieren Effekte entdecken und dann gezielt einsetzen. Zwischendurch standen die Kinder vor mir und hatten sich mit Knicklichter so beklebt, dass bei schwarzer Kleidung auf schwarzem Grund nur noch Strichmännchen (gut, dass ich noch durchsichtiges Paketband hatte) zu sehen waren. Sie hüpften und tanzten durch den Raum, die Ergebnisse waren mega witzig und wir hatten einen Lachflash nach dem Anderen. Einen Hula-Hoop-Reifen aus Knicklichtern zu bauen, ist übrigens gar nicht so einfach… den ein oder anderen kleinen Verbinder finde ich noch immer in meinem Studio, denn die sind bei der vielen Action immer wieder herumgeflogen 😉

Die Zeit war ruckzuck um und ich musste förmlich abbrechen, damit wir noch alle USB-Sticks beladen und zumindest einmal zusammen unsere Ergebnisse bewundern konnten.

Von den Bildern und dem Erlebnis bin ich hin und weg… seht selbst 🙂